Allergie in der Schwangerschaft – Das müssen Sie unbedingt beachten

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Allergien in der Schwangerschaft
  • Besteht eine Allergie in der Schwangerschaft, kann diese nach Rücksprache mit dem Arzt behandelt werden. Da nicht jedes Medikament empfehlenswert ist, sollte man sich vertrauensvoll von seinem Arzt beraten lassen und ggf. auf andere Mittel umsteigen.
  • Die Symptome einer Allergie können in extremen Fällen gefährlich für das Baby werden. Dies ist zum Beispiel bei einer Atemnot oder einem toxischen Schock der Fall, wenn die Blut- oder Sauerstoffversorgung nicht mehr einwandfrei gewährleistet werden kann.
  • Um die Schwangerschaft mit Allergie möglichst beschwerdefrei zu überstehen, können einige Maßnahmen vorbeugend getroffen werden. So gibt es gegen Hausstaubmilben spezielle Filter für den Staubsauger und bei einer Pollenallergie kann ein geschlossenes Fenster während der Autofahrt bereits für Entspannung sorgen.

Eine Allergie oder gar allergische Reaktion an sich ist ohnehin schon sehr unangenehm, doch was tun, wenn sich eine Allergie in der Schwangerschaft bemerkbar macht?

In diesem Ratgeber erklären wir, worauf Sie bei einer Allergie in der Schwangerschaft unbedingt achten müssen, ob eine Allergie durch eine Schwangerschaft ausgelöst werden kann und wann es für das Baby gefährlich wird.

1. Die Behandlung einer Allergie in der Schwangerschaft sollte immer mit einem Arzt abgestimmt werden

Allergie in der Schwangerschaft

Schwillt die Nase an, sollte das Nasenspray zusammen mit dem Arzt ausgewählt werden. Nicht jedes Spray ist für Schwangere bedenkenlos empfehlenswert.

Egal ob eine allergische Reaktion durch einen Bienenstich oder Pollen ausgelöst wird: Gehen Sie unbedingt zum Arzt und behandeln Sie die allergische Reaktion nicht nach eigenem Ermessen während der Schwangerschaft. Nicht alle Medikamente sind während der Schwangerschaft erlaubt.

So sollte man beispielsweise bei einer Pollen-Allergie oder einer Nasenschleimhautentzündung in der Schwangerschaft nicht irgendein beliebiges Nasenspray nutzen.

Manche Mittel wirken zwar abschwellend und sorgen für eine Linderung der Symptome, können aber für das Baby gefährlich werden, weil die Blutversorgung verschlechtert wird. Cetirizin hingegen wird oft bei Heuschnupfen verschrieben.

Zu den häufigsten Symptomen einer Allergie zählen:

Dennoch muss man auf eine lindernde Medikation bei einer Allergie während der Schwangerschaft nicht verzichten. Starke Beeinträchtigungen wie Atemnot (wenn beispielsweise in der Schwangerschaft eine Allergie zu asthmatischen Problemen führt) können behandelt werden.

Hier wird immer eine Abwägung zwischen Nutzen und Risiko durchgeführt, so dass manchmal auch Tabletten verschrieben werden, die ansonsten nicht erste Wahl in der Schwangerschaft sein sollten.

Unterschieden werden dabei die folgenden vier Allergietypen:

Typ I Typ II Typ III Typ IV
Sofort-Typ  Zytotoxischer Typ  Immunkomplex-Typ  Spät-Typ
Sofortige Reaktion. Reaktion innerhalb weniger Stunden. Reaktion innerhalb weniger Stunden. Reaktion innerhalb von Stunden bis Tagen.
Hautausschlag oder Atemnot. Allergie führt zu einer Ablagerung der Stoffe im Gewebe, wodurch Entzündungen entstehen können. Kann zu Entzündungen führen. Körpereigene Zellen werden zerstört.

2. Leichte Symptome einer Allergie in der Schwangerschaft kann man oft mit einfachen (Haus-)Mitteln bekämpfen oder ihnen sogar vorbeugen

Vorbeugung sorgt für Linderung

Vorbeugen können Schwangere, indem sie gewisse Risiken weitestgehend ausschließen. In der Pollenzeit sollte man Autofahrten nur mit geschlossenem Fenster absolvieren oder sich beispielsweise für den Staubsauger spezielle Luftfilter besorgen, welche die Belastung von Hausstaubmilben zusätzlich verringern.

Während der Schwangerschaft gilt es grundsätzlich, sich nicht unnötigen Gefahren auszusetzen, von denen man eine allergische Reaktion bekommen kann.

Wer gegen Katzenhaare allergisch ist, sollte also auch während der Schwangerschaft auf Abstand zu den Tieren gehen. Gegen einen einfachen Insektenstich wie einen Mückenstich hilft es oft schon, die betroffene Stelle zu kühlen. Bei einem Wespenstich hingegen sollte man umgehend zum Arzt gehen, wenn eine Allergie besteht.

Einen Allergietest hingegen sollte man in der Schwangerschaft nicht durchführen. In einigen Fällen ist nur ein leichter Juckreiz eine allergische Reaktion auf ein bestimmtes Mittel, jedoch gibt es Allergien, auf die man mit einem allergischen Schock reagiert – und dies kann gefährlich für das Baby sein!

Ist hingegen eine Schwangerschaft geplant, können ein Allergietest und auch notwendige Impfungen vor der Schwangerschaft vieles erleichtern (und die Schwangerschaft stressfreier verlaufen lassen).

2.1. Vor- und Nachteile einer Behandlung mit Hausmitteln bei einer Allergie in der Schwangerschaft

  • Schaden dem Baby nicht.
  • Vor allem kühlende/abschwellende Mittel gegen Insektenstiche hat fast jeder Zuhause.
  • Hausmittel reichen (je nach Schwere der Allergie) oft nicht aus.
  • Nicht alles lässt sich gut ersetzen (beispielsweise Augentropfen oder Mittel gegen Atemnot).

3. Eine allergische Reaktion in der Schwangerschaft kann gefährlich für das Baby sein

Wenn bei einem allergischen Schock plötzlich die Luft wegbleibt, kann dies durchaus gefährlich für das Baby sein und schlimme Folgen haben. Die Sauerstoffversorgung bricht zusammen, so dass auch das Kind nicht mehr ausreichend versorgt wird.

Je nach Stadium der Schwangerschaft kann dies beispielsweise zu Fehlbildungen führen oder das Wachstum verzögern. Gleiches gilt, wenn in der Schwangerschaft eine Allergie zum Kreislaufversagen der Mutter führt. Auch hier kann die Versorgung des Babys leiden.

Schwangere Frau gestresst am Schreibtisch

Auch Stress kann – genauso wie eine Allergie – das Baby gefährden. Denken Sie daher immer wieder an Pausen.

Doch nicht nur die allergische Reaktion an sich, sondern auch starke Stressfaktoren können das Baby in Gefahr bringen. Vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft reagiert der Körper auf Empfindungen der Mutter oft sehr empfindlich. Allergische Reaktionen können (je nach Ausmaß) zu starkem Stress führen und zu Beginn der Schwangerschaft zu einem Abbruch oder gegen Ende der Schwangerschaft zu einer Frühgeburt führen.

4. Wichtige Fragen und Antworten

4.1. Habe ich einen Einfluss darauf, ob mein Baby auch Allergien bekommt?

Allergie in der Schwangerschaft

Stillen Sie Ihr Baby, sofern möglich. Auch so kann man Allergien vorbeugen!

Wenn die Mutter während der Schwangerschaft eine Allergie hatte, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch das Kind an Allergien erkrankt. Haben sogar beide Elternteile Allergien, erhöht sich das Risiko, dass auch das Baby an Allergien leidet. Vorbeugen lässt sich dies jedoch zum Teil.

So ist es empfehlenswert, dass man während der Schwangerschaft keine Lebensmittel einnimmt, die im Verdacht stehen, Allergien auszulösen. Hierzu gehört zum Beispiel die Kuhmilch.

Der Verzicht auf belastende Stoffe wie Nikotin oder Alkohol sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Eine gesunde Ernährung hingegen bereitet dem Kind einen idealen Start ins Leben und versorgt es mit wichtigen Nährstoffen, die die eigene Abwehr stärken. Hierzu gehört auch das Stillen durch die Mutter, welche Abwehrstoffe über die Muttermilch an das Kind überträgt.

Achtung: Auch Hautpflege, die möglichst reizarm ist, kann helfen, einer Allergie vorzubeugen. Viele Hebammen empfehlen daher statt den typischen Cremes beispielsweise natürliches Olivenöl zu nutzen.

4.2. Kann ich während der Schwangerschaft eine Hyposensibilisierung durchführen?

Allergie in der Schwangerschaft

Ein Allergietest während der Schwangerschaft ist nicht empfehlenswert. Die Hyposensibilisierung ist jedoch meistens problemlos möglich.

Neu beginnen sollte man mit einer Hyposensibilisierung  während der Schwangerschaft nicht. Die mögliche Reaktion auf die Hyposensibilisierung  ist nicht bekannt und kann, wenn es zu einem allergischen Schock kommt, gefährlich für das Baby werden.

Hat die Hyposensibilisierung  jedoch bereits begonnen und wurde bis zur Schwangerschaft gut vertragen, spricht (nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt) meist nichts dagegen, die Hyposensibilisierung während der Schwangerschaft zu Ende zu führen.

Ist eine Schwangerschaft geplant, macht es immer Sinn, die Hyposensibilisierung bis zum Ende durchzuziehen und erst im Anschluss den Kinderwunsch in die Tat umzusetzen – so gehen Sie sämtlichen Risiken (und auch eigenen Bedenken aus dem Weg).

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