Grippe bei Kindern: So gefährlich ist die Influenza

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
Kind mit Grippe und Fieber
  • Im Gegensatz zu grippalen Infekten tritt eine echte Grippe eher seltener auf. Zu erkennen ist die Influenza bei Kindern vor allem daran, dass sie mit Fieber einhergeht und die Symptome stark ausgeprägt sind.
  • Die Grippe bei Kindern ist eine schwerwiegende Erkrankung, die im schlimmsten Fall zu schweren Komplikationen führen kann. Lassen Sie die Erkrankung daher unbedingt von einem Arzt untersuchen.
  • Wie viele andere Erkrankungen kann die Grippe nur symptomatisch behandelt werden. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind Ruhe gönnen, damit es sich erholen kann.

In der kalten Jahreszeit sind Kinder besonders häufig von Schnupfen und Husten geplagt. Das liegt vor allem daran, dass das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Durch die Abwehr von Erregern wird das Kind mit der Zeit immun gegen viele Viren und Bakterien. Zu unterscheiden ist jedoch ein harmloser grippaler Infekt von einer echten Grippe.

In unserem Ratgeber geben wir Ihnen Informationen rund um das Thema Grippe bei Kindern. Wir erklären Ihnen, woran Sie die echte Grippe erkennen können und welche Symptome besonders häufig auftreten. Zudem geben wir Ihnen Tipps, welche Medikamente und Hausmittel gegen Grippe bei Kindern helfen.

1. Nur selten handelt es sich um die echte Grippe

Mutter fühlt Temperatur des Kindes

Die Grippe geht bei Kindern häufig mit hohem Fieber einher.

Es vergeht kaum ein Winter, in dem das Kind oder Kleinkind keinen kratzenden Hals und eine Nase laufende Nase hat. Kinder und Jugendliche sind besonders häufig von Erkältung betroffen. Das liegt zum einen daran, dass sich der Körper erst an die viele Viren und Bakterien gewöhnen muss. Zum anderen verbringen Kinder viel Zeit in Einrichtungen, wie Kindergärten oder Schulen, in denen sich Krankheiten schnell verbreiten.

Während ein grippaler Infekt jedoch in den meisten Fällen harmlos verläuft und bereits nach einigen Tagen überstanden ist, handelt es sich bei der echten Grippe um eine ernsthafte Erkrankung.

Die Sommergrippe ist hingegen keine echte Grippe, sondern lediglich eine normale Erkältung.

Manchmal fällt es Eltern jedoch gar nicht so leicht zwischen einer Grippe und einem grippalen Infekt zu unterscheiden. Daher möchten wir Ihnen in der folgenden Tabelle die wichtigsten Unterschiede aufzeigen.

Erkrankung Ablauf Auslöser
grippaler Infekt Die Erkältung beginnt zumeist mit Halskratzen und Halsschmerzen. In den folgenden Tagen kommen Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen hinzu. In einigen Fällen leiden die Kinder unter leichtem Fieber. Nach einigen Tagen ist die Erkältung bereits ausgestanden. infrage kommen über 200 verschiedene Viren
echte Grippe Die Symptome tauchen plötzlich auf und sind stark ausgeprägt. Innerhalb kürzester Zeit kommen hohes Fieber (über 38,5°C), starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl hinzu. Die Dauer der Beschwerden liegt bei bis zu zwei Wochen. Influenza-Viren

Anhand dieser Tabelle können Sie erkennen, dass die Symptome bei einer echten Grippe wesentlich stärker ausgeprägt sind als bei einem grippalen Infekt. Bei Kindern können zudem, wie bei einer Magen-Darm-Grippe, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Wie lange die Beschwerden anhalten, hängt sowohl mit dem Alter des Kindes als auch mit dem allgemeinen Gesundheitszustand zusammen. Während sich einige Kinder bereits nach einigen Tagen wieder fit fühlen, leiden wiederum andere Kinder bis zu zwei Wochen unter den Beschwerden des Infekts.

2. Bei Grippesymptomen sollen Sie einen Arzt aufsuchen

Kleinkind beim Arzt

Suchen Sie einen Kinderarzt auf, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind.

Die Gesundheit der eigenen Kinder liegt jedem Elternpaar am Herzen. Daher sollten Sie nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen, wenn Ihr Kind an den genannten Symptomen leidet. Dieser kann auch ganz einfach feststellen, ob es sich tatsächlich um die echte Grippe handelt.

Können bei einem Abstrich Influenza-Viren nachgewiesen werden, ist es zudem möglich, ein antivirales Mittel gegen die Grippe zu verschreiben. Allerdings ist die Einnahme der Medikamente nur in den ersten 48 Stunden sinnvoll.

Des weiteren kann die Therapie einer Grippe nur symptomatisch erfolgen. Das bedeutet, dass der Arzt Medikamente verschreiben kann, die die Beschwerden abmildern.

Grippeepidemien in Deutschland

Deutschland wird von Zeit zu Zeit von besonders starken Grippeepidemien aufgesucht. Bei der letzten großen Grippeepidemie im Jahr 1995/96 sind allein in Deutschland 30.000 Menschen gestorben. Aber auch im Jahr 2017/18 suchten etwa 9 Millionen Patienten einen Arzt aufgrund der Grippe auf.

Infrage kommen:

  • Ibuprofen oder Paracetamol gegen hohes Fieber und die Gliederschmerzen
  • Nasentropfen, die abschwellend auf die Schleimhäute wirken
  • schleimlösende Mittel gegen den Husten

Antibiotika kommen bei einer Grippe nur sehr selten zum Einsatz, da diese nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren helfen. Kommt es hingegen zu Komplikationen, wie einer Mittelohrentzündung oder einer Lungenentzündung, müssen Antibiotika zur Behandlung verabreicht werden.

Eine schwere Grippe kann in einigen Fällen allerdings auch gefährlich werden. Befällt das Grippevirus Kinder mit einem geschwächten Immunsystem, kann es beispielsweise zu einer bakteriellen Superinfektion kommen, die sich durch eine Mittelohrentzündung, eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine eitrige Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung bemerkbar macht. In diesem Fall ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.

Die Inkubationszeit beträgt bei einer Grippe etwa ein bis drei Tage. Beachten Sie außerdem, dass eine infizierte Person bereits vor dem Auftreten der ersten Symptome und bis zu fünf Tage danach ansteckend ist.

3. Ruhe und Entspannung unterstützen die Genesung

Mutter kümmert sich um krankes Kind

Bei einer Grippe benötigt Ihr Kind viel Ruhe und Zuwendung.

In vielen Fällen tritt eine Grippe jedoch ohne Komplikationen auf, sodass eine strikte Bettruhe ausreicht, um sich von der Erkrankung zu erholen. Das bedeutet, dass Ihr Kind einige Tage auf den Besuch in der Kita bzw. Schule verzichten sollte.

Außerdem macht es Sinn, wenn Sie oder Ihr Partner ein paar Tage Urlaub nehmen, um sich ausgiebig um Ihr Kind kümmern zu können. Was hilft, sind für das Kind vor allem die Liebe und Zuwendung der Eltern. 

Da die Grippe in der Regel mit Fieber auftritt, können kalte Wadenwickel helfen, die Temperatur zu senken. Dies ist jedoch erst bei sehr hohem Fieber notwendig. Außerdem ist es wichtig, dass Ihr Kind viel Flüssigkeit zu sich nimmt, am besten in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee. Um den Körper zu stärken, sollte Ihr Kind regelmäßig etwas essen, auch wenn es keinen Hunger hat. Zu empfehlen ist eine leichte Kost, wie beispielsweise Suppe oder Brei.

Auch im Bereich der Homöopathie gibt es einige Mittel, die dabei helfen können, die Symptome abzumildern. Allerdings sollten diese nur unterstützend eingesetzt werden.

4. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Kind bekommt Grippeimpfung

Eine Impfung ist nur notwendig, wenn Ihr Kind einer Risikogruppe angehört.

Wie kann ich einer Grippe am besten vorbeugen?

Gegen eine Grippe können Sie Ihr Kind am besten schützen, indem Sie die Abwehrkräfte und damit das Immunsystem stärken. Dazu gehört vor allem viel Bewegung an der frischen Luft, eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Ist eine Impfung gegen Grippe sinnvoll?

Laut Empfehlungen der Impfkommission sollten sich vor allem Schwangere und Personen über 60 Jahren jährlich gegen die Grippe impfen lassen, um schwere Komplikationen zu vermeiden. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine angeborene Immunschwäche oder eine chronische Erkrankung vorliegt. Bei gesunden Kindern besteht in der Regel kein Bedarf.

Wie kann ich das Ansteckungsrisiko innerhalb der Familie mindern?

Die Viren werden per Tröpfcheninfektion übertragen und breiten sich damit rasch aus. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten Sie verstärkt auf Hygienemaßnahmen achten. Bei einer Influenza oder einer Magen-Darm-Grippe bei Kindern ist vor allem gründliches Händewaschen wichtig. So können Sie vermeiden, dass die Viren über die Hände in die Schleimhäute gelangen.

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