Schwanger durch künstliche Befruchtung: Diese Methoden machen es möglich

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Diese künstlichen Befruchtungen machen eine Schwangerschaft möglich
  • Bleibt ein Kinderwunsch auf natürlichem Wege unerfüllt oder ist aufgrund von organischen Ursachen unmöglich, greifen Paare auf die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung zurück, um schwanger zu werden.
  • Paare müssen einige Voraussetzungen erfüllen, um mit einer künstlichen Befruchtung schwanger zu werden.
  • Die Kosten der künstlichen Befruchtung werden in der Regel nicht von den Krankenkassen getragen.

Es gibt viele Gründe, weshalb Paare trotz eines starken Kinderwunsches nicht auf dem natürlichen Weg schwanger werden können. Für sie ist eine künstliche Befruchtung (KB) oft die letzte Hoffnung, da die Wahrscheinlichkeit, mit ihrer Hilfe schwanger zu werden, im Vergleich zum natürlichen Prozedere sehr hoch ist.

Wir haben für Sie alle relevanten Informationen zur künstlichen Befruchtung in diesem Ratgeber zusammengefasst. Sie erfahren, wie sie durchgeführt wird und welche Methoden es gibt.

1. Paare wählen zwischen innerer und äußerer künstlicher Befruchtung

Die Methoden der künstlichen Befruchtung werden in zwei Gruppen unterteilt: Die innere und die äußere künstliche Befruchtung. Wie schnell eine Frau durch eine der Methoden schwanger wird, hängt jedoch von individuellen Faktoren ab.

Innere künstliche Befruchtung Äußere künstliche Befruchtung
IUI – Intrauterine Insemination: Während der fruchtbaren Tage wird das Sperma direkt in der Gebärmutter platziert. IVF – Invitro-Fertilisation: Befruchtung findet im Reagenzglas statt. Die Spermien finden den Weg zum Ei selbständig.
ICI – Intracervical Insemination: Das Sperma wird bis in den Gebärmutterhals gebracht. ICSI – Intrazytoplasmatische Spermieninjektion: Bei verminderter Beweglichkeit der Spermien werden sie direkt in das Ei injiziert.
IUTPI – Intrauterine Tuboperitoneal Insemination: Das vorbehandelte Sperma wird sowohl in die Gebärmutter als auch in den Eileiter gebracht.
ITI – Intratubal Insemination: Das vorbehandelte Sperma wird im Eileiter platziert.
Bechermethode: Mit Hilfe von einer Spritze oder ähnlichem wird gespendetes Sperma in der Vagina positioniert.

Der Frauenarzt klärt mit Ihnen gemeinsam, welche Methode für Sie optimal geeignet ist.

2. Der Arzt findet die Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches heraus

Was ist Insemination?

Als Insemination werden alle Methoden der künstlichen Befruchtung bezeichnet, bei denen Spermien in den weiblichen Geschlechtsorganen platziert werden.

Da es unterschiedliche Ursachen haben kann, dass Sie nicht schwanger werden, ist es notwendig, die Gründe von einem Spezialisten abklären zu lassen. Nur dann ist es möglich, die für Sie optimale Methode zu finden, mit der Sie schwanger werden können.

Oft liegt die Ursache in einer geringen Spermienbeweglichkeit oder Unterproduktion der Spermien. Ein weiterer Grund für eine künstliche Befruchtung ist häufig eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft.
Das folgende Video enthält weitere wichtige Informationen zur künstlichen Befruchtung:

3. Schwanger durch künstliche Befruchtung: Die Kosten tragen die Paare selbst

eizelle wird künstlich befruchtet

Mit der In-Vitro-Methode liegen die Chancen schwanger zu werden bei rund 30 Prozent.

Wer sich entscheidet, durch künstliche Befruchtung schwanger zu werden, muss mit hohen Kosten rechnen, da sie nur anteilig von Krankenkassen übernommen werden. Machen Sie im Vorhinein einen Kostenvoranschlag und überschlagen Sie die Finanzierung.

Die enormen Kosten einer künstlichen Befruchtung werden damit begründet, dass häufig ein Zyklus nicht ausreicht, um eine Schwangerschaft zu erzielen. Die In-Vitro-Befruchtung schlägt pro Zyklus mit rund 3.000 Euro zu Buche. Mit dieser Methode liegen die Chancen, beim ersten Versuch schwanger zu werden, bei etwa 30 Prozent. Durchschnittlich sind mindestens drei Zyklen notwendig, bis eine Frau tatsächlich schwanger wird.

Achtung: Die künstliche Befruchtung ist an gesetzliche Bedingungen geknüpft. In Deutschland gibt es eine Altersbegrenzung von 40 Jahren. Mit 43 Jahren ist eine künstliche Befruchtung nur im Ausland möglich.

Um eine Schwangerschaft infolge einer künstlichen Befruchtung zu errechnen, kann eine Rechenformel oder ein Rechner im Internet zurate gezogen werden. Grundsätzlich rechnen Sie den Tag der Punktion (PU) als Eisprung (ES) plus zwei Tage: PU=ES=2+0. Mehr Informationen dazu hält die Seite Wunschkinder bereit.

4. Viele Frauen werden nach einer künstlichen Befruchtung spontan schwanger

Gelegentlich wird eine Frau nach einer KB spontan schwanger. Die Chancen dafür sind relativ hoch und betragen schätzungsweise 33 Prozent.

frau denkt über kinderwunsch nach

Künstliche Befruchtung ist in einigen Fällen der einzige Weg für Paare, schwanger zu werden.

Warum einige Frauen nach einer KB natürlich schwanger werden, ist nicht endgültig geklärt. Als eine Ursache wird die bestehende Endometriose angesehen, die eine natürliche Empfängnis behindert. Es wird angenommen, dass durch die Hormonbehandlung während der künstlichen Befruchtung die gutartige Erkrankung “verschwindet”. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Schwangerschaft deutlich.

Dennoch sollten Sie sich die Entscheidung, eine KB vornehmen zu lassen, gut überlegen, denn sie birgt auch einige Nachteile:

  • Erfüllung des Kinderwunsches
  • Schwangerschaft trotz organischer Einschränkungen
  • Planung der Schwangerschaft
  • ermöglicht Schwangerschaft für gleichgeschlechtliche Paare
  • spontane Schwangerschaft möglich
  • enorme Kosten, nur teilweise Übernahme von Krankenkassen
  • Risiko von Mehrlingsgeburten
  • Hormonbehandlung

5. Bereits am Tag der fälligen Periode kann ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden

Erste Anzeichen dafür, dass Sie ohne künstliche Befruchtung schwanger geworden sind, können mit einem Schwangerschaftstest bestätigt werden. Auch wenn die Chancen zunächst aufgrund vorheriger Untersuchungsergebnisse gering eingestuft wurden, ist es möglich, trotzdem schwanger zu werden.

Tipp: Ein Schwangerschaftstest kann zu Hause ohne Risiken durchgeführt werden. Der Test kostet zwischen fünf und zehn Euro.

Ab wann können Sie eine Schwangerschaft nachweisen? Die meisten Tests weisen eine Schwangerschaft ab dem ersten Tag der fälligen Periode nach, denn das erste Anzeichen für eine Schwangerschaft ist meist das Ausbleiben der Blutung. Zu den weiteren Symptomen zählen:

  • Müdigkeit
  • morgendliche Übelkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • plötzliche Abscheu vor bestimmten Lebensmitteln
  • Heißhungerattacken

Wenn der Test positiv ausfällt, sollten Sie sofort Ihren Arzt darüber informieren, dass Sie schwanger sind. Ist der Test negativ, klären Sie die Ursachen der Schwangerschafts-Symptome stattdessen. Eine endgültige Zusage für eine Schwangerschaft kann letztendlich nur ein Arzt geben.

Tipp: Der Frauenarzt weist das HCG-Schwangerschaftshormon im Blut nach, um Ihre Schwangerschaft zu bestätigen.

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