Mandelentzündung beim Kind: Symptome, Ursachen und Behandlung

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
Mandelentzündung bei einem Kind
Was sind die Symptome einer Mandelentzündung?

Die häufigsten Symptome sind Hals- und Kieferschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Probleme beim Schlucken, rote, geschwollene Gaumenmandeln, Mundgeruch, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit und Fieber

Wie lässt sich eine Mandelentzündung behandeln?

Dies hängt von den Verursachern der Entzündung ab. Der Kinderarzt nimmt in aller Regel einen Abstrich, um Bakterien nachzuweisen. Sind Sie vorhanden, kann Antibiotika genutzt werden. Bei Viren ist dies nicht möglich.

Wie lange dauert eine Mandelentzündung?

Die meisten Symptome klingen bereits nach wenigen Tagen wieder ab. Insgesamt überschreitet die Dauer nur in seltenen Fällen zwei Wochen.

Eine Mandelentzündung geht in der Regel mit starken Schluckbeschwerden und Halsschmerzen einher. Aber welche Formen der Mandelentzündung gibt es eigentlich? Was für weitere Symptome sind typisch und wie gefährlich ist die Mandelentzündung für ein Kind?

In unserem Ratgeber erklären wir, wann Sie zum Arzt gehen sollten, inwieweit Hausmittel bei der Behandlung helfen und in welchen Fällen Antibiotika notwendig sind.
Zusätzlich erfahren Sie, ob eine operative Mandelentfernung Sinn macht.

1. Die Symptome einer Mandelentzündung erkennen

geöffneter Mund bei akuter Tonsillitis

Bei akuten Entzündungen entstehen teils eitrige Flecken.

Im Kindes- und Jugendalter baut sich das Immunsystem schrittweise auf. Da die Mandeln einen wichtigen Teil der Immunabwehr übernehmen, sind diese bei Kindern fast durchgehend leicht entzündet.
Dies bereitet allerdings keine Beschwerden, sondern dient lediglich der Abwehr einer potenziellen Bedrohung der eigenen Gesundheit.

Als Teil des lymphatischen Systems vergrößern sich die Mandeln bis zu einem Alter von etwa zehn Jahren. In diesem Zeitraum kommt es bei vielen Kindern daher häufig zu einer Mandelentzündung.

Sie erkennen eine Mandelentzündung (Tonsillitis oder auch Angina tonsillaris) bei Ihrem Kind relativ leicht, wenn Sie in den Hals schauen. Folgende Symptome deuten auf eine akute Entzündung der Mandeln hin:

  • Hals- und teilweise Kieferschmerzen
  • geschwollene Lymphknoten (an der Halsaußenseite)
  • Probleme beim Schlucken (Essschwierigkeiten)
  • rote, geschwollene Gaumenmandeln (teils mit weißlichem oder gelbem Belag bei einer eitrigen Mandelentzündung)
  • Mundgeruch (insbesondere bei bakteriellen Infektionen)
  • Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit
  • Fieber

Tipp: Die Häufigkeit von Mandelentzündungen nimmt im Verlauf der Kindheit meist wieder ab.

2. Die meisten Mandelentzündungen bei Kindern sind viral bedingt

Etwa zwei Drittel der Kinder sowie bis zu 90 % der Erwachsenen erkranken an der viralen Form der Mandelentzündung. Eine Unterscheidung zwischen der durch Bakterien oder Viren ausgelösten Form ist für einen Laien allerdings sehr schwierig.

Untersuchung der Mandeln von einer Ärztin

Im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung erfolgt in der Regel ein Abstrich.

Generell deuten gelbe und weißliche Flecken auf den Mandeln sowie im gesamten Rachenraum auf eine bakterielle Infektion hin. Dies muss jedoch nicht zwingend der Fall sein.

Häufig treten durch Viren ausgelöste Mandelentzündungen mit weiteren typischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und leichtem Fieber auf. Höheres Fieber kann indes ein Hinweis auf eine bakteriell bedingte Mandelentzündung bei Kindern sein.

Neben der Anamnese nimmt ein Kinderarzt daher in aller Regel einen Abstrich, um Bakterien nachzuweisen. Ist dies der Fall, kann eine Behandlung mit Antibiotika in Frage kommen. Lösen hingegen Viren die Mandelentzündung bei Ihrem Kind aus, so helfen Antibiotika nicht.

Ist die Entzündung viral bedingt, können Bonbons, Tee und Paracetamol zum Einsatz kommen. Um eine weitere Belastung der Schleimhäute durch trockene Heizungsluft zu vermeiden, legen Sie ein nasses Handtuch auf die Heizung.

Bei einer nur schwach ausgeprägten bakteriellen Mandelentzündung geht es meist auch ohne Antibiotika. Nehmen die Bakterien allerdings überhand, führt kein Weg an einer Antibiotika-Behandlung vorbei.

 

Achtung: Sind die Mandeln durch Viren geschwächt, haben es Bakterien leichter, sodass sich aus einer viralen Infektion eine bakterielle Superinfektion entwickeln kann, die in jedem Fall mittels Antibiotika zu behandeln ist.

3. Hausmittel gegen eine Mandelentzündung

Treten leichtere Mandelentzündungen ohne Fieber bei einem Kind auf, können Sie zunächst auf Hausmittel zurückgreifen. Suchen Sie allerdings bei stärker werdenden Beschwerden oder einer längeren Dauer der Mandelentzündung einen Arzt auf, um sicherzustellen, dass sich aus der Mandelentzündung selbst keine weiteren Krankheiten, wie beispielsweise eine Mittelohrentzündung, entwickeln können.

eine Tasse Kamillentee

Kamillentee eignet sich sowohl als Getränk oder aber zum Gurgeln.

Folgende Hausmittel helfen dabei, die Beschwerden etwas erträglicher werden zu lassen:

  • Gurgellösungen: Lassen Sie Ihren Sprössling mit Salbei- und Kamillentee oder einer leicht salzhaltigen Lösung gurgeln.
  • Halswickel: Leicht gekühlte Halswickel, die Sie um den vorderen Halsbereich legen, helfen Kindern dabei, etwas entspannter zu schlucken. Sie können sowohl mit Quark bestrichen oder auch lediglich mit kaltem Wasser befeuchtet sein.
  • Honig: Das natürliche Hausmittel wirkt beruhigend und legt sich auf die Schleimhäute. Eine heiße Milch mit Honig ist also eine gute Idee. Mehr als ein bis zwei Tassen pro Tag sollten es allerdings nicht sein.

Bei einer akuten Mandelentzündung ist es besonders wichtig, viel zu trinken. Vermeiden Sie dabei säurehaltige Getränke, sondern setzen Sie stattdessen auf Wasser und Tee in kalter sowie warmer Form. Was zusätzlich hilft, ist vor allem Ruhe, um den Körper zu entlasten und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

4. Wichtige Fragen und Antworten – FAQs

Wie lange dauert eine Mandelentzündung?

Die meisten Symptome klingen bereits nach wenigen Tagen wieder ab. Insgesamt überschreitet die Dauer nur in seltenen Fällen zwei Wochen.

Wie lange besteht eine Ansteckungsgefahr?

Sobald ein Antibiotikum gegen eine akute Mandelentzündung (Angina tonsillaris) eingenommen wird, ist dieser bereits nach etwa 24 Stunden nicht mehr ansteckend.

krankes Kind putzt sich die Nase

Durch die Tröpfcheninfektion verbreiten sich Bakterien und Viren sehr leicht.

Bei der durch Viren ausgelösten Mandelentzündung sinkt das Ansteckungsrisiko mit abnehmenden Beschwerden. Sobald diese abgeklungen sind, besteht keine Gefahr mehr. Um auf Nummer sicher zu gehen, warten Sie, falls möglich, dennoch ein bis zwei Tage mehr, bevor Sie Ihr Kind wieder in den Kindergarten schicken.

Kann ich Antibiotika absetzen, wenn die Mandelentzündung bei meinem Kind abgeklungen ist?

Nehmen Sie Antibiotika stets für den gesamten verordneten Zeitraum. Bei einer vorzeitigen Absetzung besteht die große Gefahr, dass der Körper eine Resistenz gegenüber dem Antibiotikum entwickelt.

Wann erfolgt eine Mandelentfernung?

Bei etwa 4,5 % aller Mandelentfernungen kommt es laut den Leitlinien des Portals der wissenschaftlichen Medizin zu Nachblutungen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden können. Aus diesem Grund erfolgt eine operative Entfernung nicht leichtfertig, sondern nur bei chronischen eitrigen Mandelentzündungen.

Bei mehr als sechs durch Bakterien ausgelöste Mandelentzündungen im Jahr ist eine Operation allerdings wahrscheinlich.
Außerdem kommt ein Eingriff in Betracht, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber Antibiotika besteht.

Bei Babys und Kindern unter drei Jahren erfolgt eine OP nur in extremen Ausnahmefällen.

Werden die Mandeln bei einer Operation stets komplett entfernt?

Aufgrund der zunehmenden Wertschätzung der Mandeln als System der Immunabwehr tendieren viele Mediziner inzwischen zu einer Teilentfernung (Tonsillotomie) der Gaumenmandeln. So wird zwar das Entzündungsrisiko gesenkt, gleichzeitig können die verkleinerten Mandeln aber weiterhin das Immunsystem schützen.

Die Tonsillotomie ist gegenüber der Tonsillektomie (komplette Mandelentfernung) nur mittels moderner Technik durch Laser möglich. Im akuten Fall berät Sie Ihr HNO-Arzt, ob eine Teilentfernung sinnvoll ist oder ob eine komplette Entfernung der Mandeln die bessere Option darstellt.

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