Krabbeln lernen und Neues erkunden

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Wichtiges zum Krabbeln lernen
  • Krabbeln ist ein Meilenstein in der kindlichen Entwicklung.
  • Jedes Baby beginnt zu seinem eigenen Zeitpunkt zu krabbeln.
  • Einige Eltern sind schnell verunsichert, wenn ihr Kind ab einem bestimmten Monat noch nicht krabbelt.

Bevor sie laufen, krabbeln kleine Kinder mit vollem Elan durch die Gegend und erkunden ihre Umgebung. Für Eltern bedeutet dies vor allem, die Wohnung möglichst kindersicher zu gestalten, denn dem Entdeckerdrang der Kleinen ist mit gesteigerter Aktivität nichts entgegenzusetzen.

Doch ab wann fängt das Baby ungefähr zu krabbeln an und was können Sie tun, um das Kind zum Krabbeln zu ermutigen? In diesem Beitrag informieren wir Sie über diesen wichtigen Entwicklungsschritt Ihres Kindes und geben Ihnen Hinweise, wie Sie Ihr Kind in diesen Monaten optimal fördern.

1. Krabbeln, robben, rollen, rutschen – kein Kind entwickelt sich gleich

baby krabbelt vergnuegt auf dem teppich

Krabbeln ist für das Kind ein Meilenstein in seiner Entwicklung, denn es erfordert nicht nur Kraft, sondern auch Koordination und Gleichgewicht.

Eine der ersten Fragen, die Verwandte oder Freunde den jungen Eltern stellen, ist diejenige nach dem Krabbeln. Oftmals bringt dies Mutter oder Vater in Verlegenheit, denn nicht jedes Kind beginnt zwischen dem 6. und 10. Monat automatisch mit dem Krabbeln – einige sind schon nach dem 4. dabei und andere rollen sich noch bis zum 8. Monat durch die Wohnung. Manche Kinder krabbeln sogar überhaupt nicht, sondern gehen vom Robben und Rollen direkt zum Stehen über. Lassen Sie sich also nicht verunsichern, der Drang nach Bewegung ist jedem Kind angeboren und wird sich zur individuellen Zeit zeigen. 

1.1. Wie fördere ich mein Kind, wenn es nicht eigenständig krabbeln will?

Fragen Sie bei Ihrem Kinderarzt nach, ob er Ihnen Kurse zur Babygymnastik oder zum Babyschwimmen verschreibt. Das bereitet nicht nur Ihrem Schatz, sondern auch Ihnen Freude und Sie erhalten viele Tipps und Anregungen für aufregende Spiele. Zudem kommen Sie mit anderen Babys und Müttern in Kontakt, deren Kinder sich in einem ähnlichen Alter befinden.

Wichtig: Viele Eltern sind verunsichert, wenn Ihr Kind nach dem 11. Monat noch nicht krabbelt. Jeder Kinderarzt wird Ihnen diese Sorge jedoch nehmen, denn auch ein verzögertes Krabbeln ist völlig normal. Manche Kinder sind vorsichtiger und ängstlicher als andere. Oder Ihr Baby schläft schlecht und kann sich daher nachts nicht genügend ausruhen, um diese anspruchsvollen Motoriken zu erlernen

1.2. Robben und rollen gehen dem Krabbeln voran

Oftmals beginnt das Kind schon kurz nach der Geburt mit dem Strampeln die Bauch- und Beinmuskeln zu trainieren. Bereits nach 8 Wochen heben viele Kinder in Rücken- oder Bauchlage das Köpfchen, denn um sitzen und krabbeln zu können, muss die Nacken- und Rückenmuskulatur ziemlich stabil sein.

Wenn sich das Kind ab dem 4. Monat regelmäßig von der Rücken- in die Bauchlage dreht und seinen Kopf dabei anhebt und halten kann, erweitert sich auch sein Bewegungsradius. Einige Kinder rollen sich auf diese Weise seitwärts durch die Wohnung, andere verharren in der Bauchlage und schieben sich mit den Armen in die gewünschte Richtung. Sie können den Bewegungsdrang Ihres Kindes fördern, in dem Sie sich hinter das Kind setzen, seine Füßchen in Ihre Hände nehmen und ihm somit genügend Widerstand bieten, um sich aus dieser Lage nach vorne zu schieben.

Oftmals bleibt der Bauch beim Robben noch auf dem Boden liegen und das Baby stützt sich vor allem auf die Unterarme. Eine Spieldecke ist dabei der geeignete und sichere Ort, die neuen Bewegungen zu üben und sollte vor allem in Zimmern mit Fliesen oder anderen harten Böden großflächig ausgelegt sein, damit auch der Kopf vor Beulen geschützt ist.

2. Kinder beginnen ab dem 5. Monat mit dem Sitzen

Bevor Kinder krabbeln, ist das freie Sitzen sehr wichtig.

Gemeinsam mit dem Robben ist das Sitzen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Krabbeln. Oftmals lassen sich die Babys dann nach vorne auf die Hände fallen  bzw. richten sich aus dieser Bauchlage zum Sitzen auf.

In dieser Wechselposition zwischen sitzen und robben bleiben Kinder einige Wochen und üben damit ihre Kraft und Koordination. Falls Ihr Kind es lieber etwas ruhiger angehen lässt und sich nicht aus eigener Kraft bewegen möchte, animieren Sie es mit seinem Lieblingsspielzeug. Bringen Sie dazu das Baby in Bauchlage und achten darauf, dass es sich bereits auf die Händen stützt. Halten Sie ihm das Spielzeug in kurzer Entfernung hin und motivieren Sie Ihren kleinen Schatz zu Ihnen zu kommen. Seien Sie geduldig und ermuntern Sie Ihr Baby immer wieder mit solchen Anreizen.

Eine weitere Übung ist die sogenannte Schubkarre: Sobald sich das Baby schon sicher mit den Armen abstützen kann, aber noch mit der Koordination der Beine Probleme hat, können Sie ihm beim „Laufen“ mit den Armen helfen indem Sie mit Ihrer Hand seinen Bauch und Po stützen, bzw. die Beine halten.

Wichtig: Beschleunigen Sie diese natürlichen Entwicklungsschritte nicht, indem Sie das Kind im sitzen mit vielen Kissen abstützen oder ihm das Sitzen „beibringen“ wollen. Ist die Muskulatur des Babys stark genug, wird es sich von selbst aufrichten.

Viele koordinative Veränderungen können Sie gar nicht beobachten, da im ersten Lebensjahr nicht nur der Körper des Kleinen rasant wächst, sondern auch sein Gehirn. Der Vierfüßlerstand bedarf sowohl der ausreichenden Kraft als auch eines gut entwickelten Gleichgewichtssinns.

3. Zum ersten Mal krabbeln – es geht los

Häufig klappt es mit der Koordination bei den ersten Versuchen noch nicht optimal: Viele Kinder versuchen zunächst Hände und Füße getrennt voneinander anzuheben oder stellen die Füße bereits auf, ohne die Hände nach vorne zu bewegen. Einige Kinder krabbeln sogar in den ersten Wochen lieber rückwärts als vorwärts. Diese anfänglichen Versuchen sehen dann manchmal sehr komisch aus und es lohnt sich, diese kostbaren Momente als Video zu speichern.

Krabbeln ist schwieriger als es aussieht und fordert sowohl von Ihrem Kind als auch von Ihnen viel Geduld und Übung.

Zuhause eignet sich eine Krabbeldecke oder eine weiche Matte ideal zum Krabbeln, draußen kann es auch gerne im Garten auf dem Gras probiert werden. Wichtig ist, dass der Untergrund nicht zu hart ist, um die Knie zu schonen und die Verletzungsgefahr zu minimieren. Spätestens jetzt sollten Sie Ihre Wohnung auf Kindersicherheit prüfen, denn die Kleinen gelangen nun schon beinahe überall hin und folgen Ihnen auf Schritt und Tritt. Treppen, Kanten und Steckdosen sollten entsprechend gesichert oder versperrt werden. 

Große Unterstützung benötigen die Kinder beim Krabbeln nicht. Sobald das Kind bereit ist, kann es innerhalb weniger Wochen seine Motorik stark erweitern und so, vielleicht auch zeitlich verzögert, seine neue Bewegungsfreiheit genießen.

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Bildnachweise: Oksana Kuzmina/Shutterstock, Oksana Kuzmina/Shutterstock, Troscha/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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