Impfungen vor der Schwangerschaft: Das müssen Sie wissen

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Gründe für eine Impfung vor der Schwangerschaft
  • Sich einige Monate vor der Schwangerschaft impfen zu lassen hat den Vorteil, dass der Körper sich in Ruhe mit dem Impfstoff auseinandersetzen kann und ggf. auch Folge-Krankheiten auskuriert werden können.
  • Wenn Sie sich vor der Schwangerschaft ausreichend impfen lassen, schützen Sie nicht nur sich, sondern auch Ihr Neugeborenes, welches besonders anfällig für Krankheiten ist.
  • Geimpft werden muss nicht nur die Frau, sondern auch der Mann. Ein Blick vom Arzt in den Impfpass kann Aufschluss darüber geben, welche Impfungen durchgeführt werden sollten.

Besteht der Kinderwunsch und ein Paar plant die Schwangerschaft durch Absetzen von Verhütungsmitteln oder gar begleitenden Maßnahmen durch Ärzte, so sollte man auch an die Impfungen vor der Schwangerschaft denken.

In diesem Bericht erklären wir, welche Impfungen wichtig und empfohlen sind und wann man sich impfen lassen sollte.

1. Eltern sollten sich vor der Schwangerschaft impfen lassen, um ihr Neugeborenes nicht anzustecken

frau erhaelt impfung

Gegen welche Krankheiten die Impfung vor der Schwangerschaft sein soll, ist individuell nach Rücksprache mit dem Arzt zu entscheiden. Viele Erwachsene sind bereits im ausreichenden Maße geimpft.

Wenn Eltern nicht geimpft sind, kann dies für die Neugeborenen gefährlich werden. Da die meisten Impfungen nicht während der Schwangerschaft durchgeführt werden sollten, sollte man an wichtige Impfungen bereits vor der Schwangerschaft denken.

Empfohlen werden dabei u.a.:

Übrigens gelten die wichtigen Impfungen dabei nicht ausschließlich für die Frau! Auch beim Mann ist es nötig, die Impfungen durchzuführen bzw. im Zweifel auffrischen zu lassen. Nur so lässt sich eine gegenseitige Ansteckung verhindern.

Impfung vor der Schwangerschaft – Vor- und Nachteile

  • Ein ausreichender Impfschutz verhindert, dass Eltern ihre Kinder anstecken.
  • Hat die Mutter gegen bestimmte Krankheiten genügend Antikörper gebildet, überträgt sie diese während des Stillens an Ihr Neugeborenes und sorgt so für eine Grundimmunisierung.
  • Impfen kann den Körper unheimlich belasten. Dies kann bei einigen Frauen zu grippeähnlichen Erkrankungen führen und manchmal auch eine Schwangerschaft verzögern.

2. Mindestens 3 Monate vor einer geplanten Schwangerschaft sollte man seinen Impfstatus überprüfen lassen

Impfungen vor der Schwangerschaft

Eine Impfung kann den Körper stark belasten. Gönnen Sie sich anschließend genügend Zeit zur Erholung.

Wie lange man zwischen den Impfungen vor der Schwangerschaft und der gezielten Aussetzung von Verhütungsmethoden warten sollte, ist unterschiedlich und auch vom Impfstoff abhängig, wenn dieser innerhalb weniger Wochen aufgefrischt werden muss. Je früher Sie beginnen, desto besser. Der Körper hat so in Ruhe Zeit sich mit dem Impfstoff auseinander zu setzen und nicht selten reagieren manche Menschen mit grippeähnlichen Symptomen auf einen Impfstoff.

Wie lange man warten soll, kann demnach nur empfohlen werden. Viele Ärzte empfehlen einen Abstand von 3 Monaten zwischen Impfung und Absetzen der Verhütung. Geben Sie sich so viel Zeit wie möglich  auch zum Wohle Ihres zukünftigen Kindes!

3. Impfungen während der Schwangerschaft: Ja oder nein?

Tatsächlich ist es möglich, sich gegen bestimmte Krankheiten auch während der Schwangerschaft zu impfen. Dies geht, sobald es sich bei dem Impfstoff um einen Totimpfstoff handelt. Dieser kann das Kind nicht angreifen.

Doch welche Impfungen sollten vor der Schwangerschaft mit einem Lebendimpfstoff durchgeführt werden und welche können notfalls auch während der Schwangerschaft gespritzt werden?

Lebendimpfstoff Totimpfstoff
Röteln Diphterie
Mumps Keuchhusten
Masern Grippe
Tetanus
Empfehlungen beachten

Beachten Sie jedoch, dass es sich hier um Fakten handelt, die jeder Arzt aufgrund von bestimmten Umständen, Erkrankungen oder neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse anders empfehlen kann.

Auch die Wartezeit zwischen einer Impfung und einer Auffrischung sollte vom behandelnden Arzt entschieden werden. Erkranken Sie beispielsweise kurz vor der zweiten Auffrischungsimpfung an Grippe, sollte die Impfung zum Wohle Ihrer Gesundheit verschoben werden. Erkrankt nur einer der Partner zum Impfzeitpunkt, ist auch dies mit dem Arzt zu besprechen.

Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch einer Krankheit (die Inkubationszeit) können oft einige Tage vergehen. Einen möglicherweise geschwächter Körper sollte man daher nie ignorieren.

4. Wichtige Fragen und Antworten

Woher weiß ich, gegen was ich mich vor der Schwangerschaft impfen lassen soll?

impfpass

Welche Impfungen durchzuführen sind, kann dem eigenen Impfbuch entnommen werden.

Welche Impfungen man braucht, ist davon abhängig, gegen was man bereits geimpft oder immun ist. Einige Menschen sind beispielsweise gegen Windpocken immun, so dass eine Impfung nicht unbedingt nötig ist. Wurde in den letzten 10 Jahren gegen Tetanus geimpft, so muss auch jetzt eine Impfung nicht unbedingt stattfinden.

Beraten kann hierzu aber nur ein Arzt in Kombination mit der Vorlage Ihres Impfbuches. Dieses benötigen Sie während der Schwangerschaft ohnehin, da die meisten Frauenärzte prüfen, gegen welche Krankheiten Impfschutz besteht und ob noch ein weiterer Schutz wichtig ist.

Sollte ich mich vor der Schwangerschaft gegen FSME (Zecken) impfen lassen?

Wer in einem Risikogebiet lebt, sollte schon zum eigenen Wohle eine FSME-Impfung durchführen lassen. Beachten sollte man, dass bei einer Grundimmunisierung die zweite Impfung bereits nach 4 Wochen durchgeführt wird. Die dritte Impfung wird nach 9-12 Monaten empfohlen. Sind Sie demnach noch nicht grundimmunisiert, sollte man die ersten beiden Impfungen vor der Schwangerschaft durchführen. Abschließend empfehlen die meisten Ärzte dann nochmals eine Wartezeit von 3 Monaten, bevor ein Paar auf eine Verhütungsmethode verzichtet.

Achtung: Erfolgt die dritte Impfung unmittelbar nach der Geburt, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, ob das Stillen trotz der Impfung noch möglich ist.

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (35 Bewertungen, Durchschnitt: 4,40 von 5)
Impfungen vor der Schwangerschaft: Das müssen Sie wissen
Loading...

Bildnachweise: © Kzenon - stock.adobe.com, © Peter Atkins - stock.adobe.com, © hanack - stock.adobe.com, © Alexander Raths - stock.adobe.com (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

Wir freuen uns auf Ihren Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Verwandte Beiträge